Im Kinosaal 1 läuft heute „Deine Zukunft“. Du sitzt im Kinosessel und schaust auf die Leinwand. Was sich da zeigt sind Bilder, Farben, Bewegungen und Sprache aus Deinen Gedanken. Gepaart mit Deinen Emotionen von Freude, Angst, Neugier und Zweifel.
Was sich dort auf der Leinwand darstellt sind unsere Sehnsüchte, aber auch Befürchtungen in bunten Bildsequenzen, konturlosen Erlebnissen und wagen Vorstellungen. Doch wer projiziert auf Deine eigene Zukunfts-Leinwand? Du – Du selbst!

ZUKUNFT IST ANSTRENGEND & SCHWER

Immer wieder stelle ich in den Zukunfts-Workshops fest, dass für den überwiegenden Teil der Führungskräfte und Projektleiter im Unternehmen Zukunft anstrengend ist. Anstrengend im Angang, anstrengend in der Gestaltung und anstrengend in der Auseinandersetzung. Und immer wieder frage ich mich, warum ist die Zukunft für die meisten so anstrengend?

Ich wage eine von sicherlich vielen Thesen: Die meisten Menschen verfügen im Unternehmen über einen zu geringen emotionalen Zugang zur Zukunft. Die meisten Menschen und gerade auch Führungskräfte im Unternehmen haben keine ausreichende Vorstellungskraft von ihrer Zukunft im Unternehmen. Sie nehmen Zukunft erklärt in Workshops wahr, auf Power Point-Slides oder großen Zukunftsplakaten. Sie geben Zukunft an die Organisation ab.

Was aber nicht geschieht, ist die eigene konkrete Vorstellungskraft, vor allem im positiven Sinne, selbst zu aktivieren und die Zukunft so einen Stück näher an sich heranzuholen, sie als wahrhaftig und umsetzbar zu sehen.

ZU WENIG VORSTELLUNGSKRAFT

Wenn wir uns mit der Zukunft auseinandersetzen, dann stellen wir uns die Zukunft vor. Hier ist inne zu halten und die Frage zu stellen: Stellen sich im Unternehmen ausreichend Menschen, die in ihrer Verantwortung die Zukunft im Unternehmen gestalten sollten, die Zukunft wirklich vor oder nehmen sie Zukunft nur zur Kenntnis. Die Zukunft sich vorzustellen ist ein mentaler Prozess, also eine Art zu denken.

Denkt wirklich eine ausreichende Zahl an Menschen im Unternehmen eine mögliche Zukunft? Entwickeln wirklich gerade die Verantwortlichen eine mögliche Vorstellung von einer für sich selbst anzustrebenden Zukunft? Wenn Zukunft, wie aktuell wahrgenommen, für die meisten nur mehr Arbeit bedeutet, zu viele Überstunden aufgrund des erhöhten Aufkommens der Projekte und zu viel Lernen, dann werden wir in den Unternehmen nicht in Zukunft kommen.

ZUKUNFT ENTSTEHT IM KOPF

Zukunft ist also Vorstellung und Fantasie, oft auch als Imagination bezeichnet. Wir alle kennen die Zukunft nicht. Niemand kann gesichert die Zukunft vorhersagen. Es bleibt also bei unserer Vorstellung. Wir selbst erstellen unsere Leinwand in unserem Kopf. Dabei müssten wir uns allerdings doch schon manchmal fragen, wer schreibt eigentlich wirklich das Skript zu unserem
Zukunftsfilm, wer führt Regie, wer steuert die Kamera? Grundsätzlich schon wir selbst.

Vielen aber dämmerst es jetzt sicherlich und eigentlich müssen wir uns fragen, wie viel vom dem was auf der eigenen Leinwand zu sehen ist, kommt von Dir? Viele Menschen erleben sich als Statisten im eigenen Zukunftsfilm. Sie hinterfragen nicht einmal ihre Rolle, obwohl sie ihnen nicht gefällt. Allerdings sind wir in der eigenen Zukunft immer Regisseur, Produzent, Akteur und Konsument zugleich. Wir selbst sind die Zukunft, welche wir auf der Leinwand sehen.

ZUKUNFT EINFACH GESCHEHEN LASSEN

Viel zu viele Menschen lassen Zukunft in den Unternehmen geschehen. Sie haben mittlerweile ihre Möglichkeit der Imagination vollgestellt mit Alltagsroutinen und der Bewältigung der 100 Prozent Gegenwart. Zukunft kommt nur am Rande vor und ist eher ein anstrengendes Übel. Damit werden sie zu Konsumenten der vorproduzierten Zukunft. Sie verhalten sich, als ob die Zukunft schon längst entschieden wäre, obwohl sie keiner kennt.

Es gibt allerdings auch Abstufungen. Einige Neugierige lesen Bücher, Medien und hören Podcast über die Zukunft und bekommen dadurch schon mal eine größere Zukunftsvorstellung. Andere etablieren Workshops und Zukunftskonferenzen und laden zur Zukunft ein. Alles sehr unterstützende Ansätze, die das Zukunftsbild in den Unternehmen erweitern kann.
Was aber dann viel zu selten geschieht, dass die meisten Verantwortlichen und damit auch Führungskräfte nicht die Kraft der eigenen Vorstellung und Fantasie (Imagination) nutzen, sich mental und emotional die mögliche und selbst gestaltbare Zukunft auf die Leinwand zu werfen. Sie belassen es bei einem Zukunftsbild und damit bei einer Vorstellung, was gegebenenfalls wenig mit ihnen zu tun hat. Dies ist für sie und für das Unternehmen fatal.

DIE EIGENEN GRENZEN ZUR ZUKUNFT ERKENNEN

Die Arbeit mit der Zukunft bedeutet sich innerlich und damit auch mental und emotional, mit sich selbst auseinanderzusetzen. Was denke ich überhaupt über die Zukunft? Wo sehe ich mich in der Zukunft? Wie werde ich arbeiten? An was werde ich arbeiten? Wo kann ich einen wertvollen Beitrag leisten? Welche Gefühle kommen bei welchen Zukunftsszenarien bei mir hoch?
Wer an der eigenen Zukunft arbeitet, sollte sich selbst in Frage stellen. Es geht darum, an die Grenzen der eigenen Denkmuster zu stoßen, um weitere Möglichkeiten überhaupt erst einmal erkennen zu können.

Das ist sicherlich nicht ganz einfach, aber nicht unmöglich. In jedem Fall sollte ich eine gute Beziehung zu mir selbst haben und Lust darauf, mich noch einmal anders zu entdecken. Fragt Euch in den Unternehmen: Haben wir alle und damit auch jeder Einzelne eine belastbare Vorstellung von der Zukunft? Wie sieht diese bei Dir, bei Dir und bei Dir aus? Was werden wir
erschaffen? Wer werden wir und jeder Einzelne sein?

ZUKUNFT MENTAL & EMOTIONAL KREIEREN

Es gibt keine objektive Realität und damit auch keine objektive Zukunft, sondern nur Wirklichkeiten, die jeder Mensch vor allem mental und emotional kreiert.

Jeder Einzelne konstruiert seine entweder schon bestehende oder „neue“ Welt! Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, daher können wir die „wirkliche Wirklichkeit“ nie direkt erfahren und brauchen unsere Vorstellungskraft. Sie ermöglicht uns wirksam in die Zukunft zu gehen.

„Greift auf allen Ebenen die Entwicklung auf und entwickelt Euer individuelles Zukunftsbild.“ 

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