IMMER MEHR ERKENNEN DIE FREIHEIT ZUR WAHL

Irgendwie passt das Matching der Mitarbeiter in den Unternehmen nicht! Mitarbeiter die das Unternehmen langfristig unterstützen und voranbringen, ist ein bedeutender Erfolgsfaktor. Unternehmen brauchen diese Menschen und die sich daraus ergebenen kreativen Gemeinschaften. Also ein wichtiger anzustrebender Faktor.

Blickt man allerdings konkret in die Unternehmen, dann kämpfen viele Unternehmensbereiche mit unmotivierten, unzufriedenen Mitarbeitern und klagen über die mangelnde Wandelfähigkeit. Man hat das Gefühl, dass man irgendwie nicht zusammenpasst und das macht die Zusammenarbeit enorm anstrengend, welche sich bis hin zur Unternehmenskultur wiederspiegelt.

ES GEHT UM ETWAS GRUNDSÄTZLICHES

Ich beobachte, dass viele Unternehmen gar nicht mehr an die wirklich guten und leistungsfähigen Mitarbeiter herankommen. Hintergrund sind die veränderten Ansprüche von Menschen im Zuge des gesellschaftlichen Wandels von Mobilität, Individualität oder auch Nachhaltigkeit.

Viele talentierte Nachwuchskräfte, aber auch weltbildoffene Mitarbeiter haben heute eine größere Wahlfreiheit in einer zunehmend „bunteren“ Welt. Sie sehen für sich ein breites Spektrum an Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten. Sie hinterfragen mehr denn je, welche Tätigkeit wirklich zu ihnen passen könnte. Welches Erwerbsmodell sie wählen sollen und wie sie grundsätzlich Geld verdienen wollen. Es geht nicht mehr darum für welches Unternehmen sie sich entscheiden wollen. Nein, für immer mehr Menschen geht es um etwas Grundsätzlicheres.

ARBEIT FREI WÄHLEN KÖNNEN

Wenn das Aufgreifen von dringend notwendiger Arbeit zum Geldverdienen immer weniger Zwang wird und eher zunehmend freiere Wahl darstellt, steigen die persönlichen Vorstellungen und Erwartungen der Menschen an die Arbeit, die sie grundsätzlich freiwillig wählen können.

Heute konkurriert der Wert Arbeit mit Familie, Freizeit, aber auch mit der Sinnhaftigkeit von Arbeit. Die Corona-Zeit hat diese Konkurrenz noch verstärkt. Immer mehr Arbeitnehmer wünschen sich eine andere höhere selbstbestimmtere Balance der Einbindung von Arbeit in ihrem Lebensalltag. Es wird erkennbar, dass die alltagspraktischen Ansprüche eine deutlich zunehmendere Rolle spielen. Eine entsprechende Vereinbarkeit der Arbeit mit anderen Aspekten des Lebens wird
zunehmend erwartet. Ich möchte mit meinen Kindern am Nachmittag in den Park gehen, ich möchte am Mittag meine Joggingrunde drehen, ich möchte selber bestimmen, wann ich wo, wie arbeite.

GANZ SCHÖN VIELE ANSPRÜCHE

Die Bedeutung der Arbeit und die Gestaltung einer eigenen Arbeitskultur wandelt sich in der Post-Corona-Welt noch einmal grundsätzlicher. Arbeit ist nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern muss mehr erfüllen. Fünf Aspekte sind für mich heute deutlich wahrnehmbar:

1. Arbeit muss den Menschen (insgesamte) Lebensqualität ermöglichen
2. Arbeit muss den Menschen eine individualisierte Lebensgestaltung ermöglichen
3. Arbeit muss für immer mehr Menschen sinnstiftend sein
4. Arbeit muss den Menschen Mitgestaltung und Autonomie ermöglichen
5. Mit der Arbeit und deren Gemeinschaft wollen sich Menschen ehrlich verbunden und zugehörig fühlen

Jetzt könnte man sich fragen: Für was bin ich denn als Unternehmen noch alles zuständig? Es geht um Arbeit und nicht um Freizeit. Und ganz ehrlich, dass sehe ich gar nicht ein. Schließlich biete ich ja schon einen gut bezahlten Arbeitsplatz.

WICHTIGER ALS DAS WAS IST DAS WIE

Das Ignorieren dieser Erwartung wird allerdings keine Anziehung wertvoller Mitarbeiter generieren. Es ist kein Anspruch, den sich Menschen heute einfach mal ausgedacht haben. Der Anspruch entsteht aus dem gesamtgesellschaftlichen Wandel. Wir müssen unsere Ausrichtung und Positionierung im Unternehmen in einen größeren Kontext betrachten. Unternehmen sind nicht abgekoppelt vom gesellschaftlichen Wandel, sondern mitten drin. Immer mehr Menschen werden sich zukünftig so verhalten und versuchen sich ihre Erwartungen zu erfüllen. Und dies wird möglich sein, da die Gesellschaft und deren Entwicklung diese Ausrichtung eröffnet.

Noch mehr wird jetzt deutlich, dass das WIE des Arbeitens wichtiger wird als das Was. Meine persönlichen lebenskulturellen Werte müssen mit der Arbeitskultur des Unternehmens übereinstimmen oder mit meinen Erwartungen vereinbar sein.
Mitarbeiter interessiere sich zukünftig dafür, wie sie im Unternehmen arbeiten können und ob dieses angebotene Wie zu ihren arbeitskulturellen Werten von Selbstbestimmung, Gesundheit, soziale Bindung und Erfolg passt.

AKZEPTANZ DES NICHT UMKEHRBAREN 

Diese immer mehr voranschreitende Anspruchshaltung werden wir nur mit einer anderen Denkhaltung konstruktiv begegnen können. Dabei ist zu allererst von uns zu akzeptieren, dass Menschen mit dieser Anspruchshaltung uns als Unternehmen nicht grundsätzlich ausnutzen oder ausbluten lassen wollen. Diese Unterstellung ist eine Vermutung, welche ggf. aus einem Erfahrungswert der Vergangenheit beruht oder ein geprägtes Denkmuster darstellt. Unsere Denkhaltung sollte sich eher an der Wahrnehmung tatsächlich sich zeigender gesellschaftlicher Wandelphänomene orientieren.

Der sich tatsächlich zeigende gesamtgesellschaftlicher Wandel kann nicht ignoriert werden und ist eher mit einer weiterentwickelten Haltung in Bezug auf unser eigenes Menschen- und Weltbild zu begegnen.

NEUE PERSPEKTIVEN DENKEN 

Des weiteren sind sich neue Perspektiven zu erarbeiten. Dabei können folgende Fragestellungen helfen: Wie müssten wir unsere Zusammenarbeit gestalten, wenn wir die benannten Anspruchsaspekte berücksichtigen wollen?

Wie könnten wir dadurch für das Unternehmen und unser unternehmerisches Anliegen noch mehr Kraft, Energie, Engagement, Verantwortung und Erfolg generieren? Wie könnten wir gemeinsam stärker mit Wirkungen und Wirksamkeiten im Unternehmen arbeiten, statt mit Anwesenheit und Arbeitszeiterfassungen?

Die Arbeitswelt wird in den nächsten Jahren einen für viele nicht vorstellbaren Wandel erleben. Arbeit bekommt eine neue Bedeutung, eine neue Gestaltung und eine andere Kraft. Arbeit erhält eine andere kulturelle Prägung, welche sich mehr an unseren Werten und Bedürfnissen orientiert.

Seid mit dabei!

 

#ZUKUNFTSKULTUR

 

 

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